Demonstration für Demokratie, Rechtsstaat und Menschlichkeit // 03.10.2018
Ein deutliches Zeichen für Demokratie und Menschlichkeit und gegen Hass und Hetze setzen am Tag der Deutschen Einheit über 9000 Mannheimerinnen und Mannheimer.
Was am Anfang als Reaktion auf die Ereignisse in Chemnitz vorgesehen war, entwickelte sich im Laufe der Planung zu einem breiten Bündnis quer durch alle gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Schichten und endete in einem großen, gemeinsamen Aufruf an alle Bürger.
Zusammen mit den Vertretern der großen christlichen und muslimischen Kirchen, Vertretern der Stadtverwaltung, allen voran Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der IG Metall, den beiden großen Mannheimer Sportvereinen SV Waldhof Mannheim und die Rhein Neckar Löwe sowie vielen anderen Vereinen, Initiativen und Künstlern rief Mannheim sagt Ja! zu einer großen Demonstration gegen Hass und Hetze auf.
Dem Aufruf folgten an diesem Tag schlussendlich mehr als dreimal soviel Teilnehmer, wie geplant waren und bewiesen damit eindrucksvoll, dass wenn Toleranz, Respekt, Vielfalt und Demokratie auf dem Spiel steht, immer noch viele Menschen den Weg auf die Straße finden.
Die Demonstration startete am Alten Messplatz, auf dem zuvor die Veranstaltung von Dekan Ralph Hartmann mit einer kleinen Ansprache eröffnet wurde. Die Band „Die Profis“ aus den Reihen des Jungen Nationaltheaters sowie Markus Sprengler und seine Band übernahmen den musikalischen Teil der Eröffnung.
Der Weg des Demonstrationszuges führte anschließend über die Kurpfalzbrücke durch die Breite Straße vorbei am Paradeplatz zum Ehrenhof des Mannheimer Schlosses. Auf dem Weg dahin schlossen sich viele Mannheimerinnen und Mannheimer spontan dem Demonstrationszug an und zeigten ihrerseits Flagge gegen Hass und rechte Hetze.
Im Ehrenhof fand dann auch das ausführliche Rahmenprogramm auf einer eigens aufgebauten Bühne statt. In seiner Ansprache an die mittlerweile über 9000 versammelten Teilnehmer betonte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Weltoffenheit Mannheims. Mannheim wolle hier Vorbild für ein gutes Zusammenleben sein und stehe für Werte wie Demokratie, Menschlichkeit und Rechtsstaat. Diese Eckpfeiler gelte es zu verteidigen. Die heutige Reaktion der Mannheimerinnen und Mannheimer mache ihn sehr stolz auf diese Stadt.
„Was in vielen Städten passiert – Antisemitismus, Islamophobie, Homophobie – führt dazu, dass wir in Mannheim ein Zeichen setzen müssen. Wer andere ausgrenzt, hat nichts verstanden“
Emrah Durkal, Schönau
Im Anschluss fand dann das weitere Bühnenprogramm statt. Unter anderem mit Vertretern weiterer Mannheimer Vereine und Institutionen sowie einem bunten Musik- und Kulturprogramm, unter anderem mit Poetry Slammer Nektarios Vlachopoulos.
Die Demonstration und die beiden Veranstaltungen auf dem Alten Messplatz im im Schlosshof fanden absolut friedlich und ohne Störungen statt.