Mannheim demonstriert für sichere Häfen
Mannheim bekannte am Samstag den 21. Juli 2018 Farbe: überwiegend in Orange, der Farbe der Seebrücken-Bewegung gekleidet, demonstrierten etwa 500 Menschen gegen das EU-Grenzregime. Überall in Deutschland demonstrierten in den letzten Tage unter diesem Motto „Seebrücke – Schafft sichere Häfen!“ Mittlerweile entsteht eine internationale Bewegung, die dazu aufruft gemeinsam für sichere Fluchtwege, gegen die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung und eine menschenwürdige Asylpolitik einzutreten.
Erst Anfang der vergangenen Woche gründete sich die Initiative Seebrücke Mannheim. Getragen und unterstützt von zahlreichen Aktivisten, organisierte sie eine Demonstration, die um 15:00 Uhr im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses begann. Mit rund 500 Teilnehmenden, die sich trotz Regenwetters dem Demonstrationszug durch die Breite Straße, über die Kurpfalzbrücke, Richtung Alter Messplatz anschlossen, zeigten sich die Organisatoren und der Anmelder Christopher Lobin zufrieden.
Mit der Signalfarbe Orange, die man in unterschiedlichsten Varianten sah, Trillerpfeifen, zahlreichen aussagekräftigen Plakaten und lautstarken Rufen wie z.B. „Seenotrettung ist kein Verbrechen“, machte sich die Demonstration in der belebten Innenstadt deutlich bemerkbar.
Um die Forderungen der Initiative Seebrücke Mannheim zu verdeutlichen, fanden sowohl zu Beginn auf dem Ehrenhof des Schlosses vor als auch nach dem Demonstrationszug auf dem alten Messplatz Kundgebungen mit entsprechenden Redebeiträgen, moderiert von Christopher Lobin und Laura Volk, statt. So sprachen sich beispielsweise Nadine Brenner, als Sprecherin der Aktionsgruppe Seebrücke Mannheim, als auch die Bundestagsabgeordnete der Linken Gökay Akbulut für eine menschlichere Asylpolitik aus. Ebenso der Sprecher der Organisatoren: „Diese Gewalt der Regierenden und Menschenfeinde (…) hat uns hier und heute zusammengebracht“.
Für Betroffenheit sorgten insbesondere die Berichte der Aktivisten Manos Radisoglou und Maike J.. Während Manos als Pilot für die NGO „Sea-Watch“ mehrfach im Einsatz war, berichtete Maike J. von ihren Einsätzen für die NGO „Sea-Eye“. Die Augenzeugenberichte des menschenunwürdigen Umgangs mit Geflüchteten im Mittelmeer, der immer wieder Todesopfer fordert, die durch die zivilen Seenotretter hätten verhindert werden können, rührten viele der Demonstranten zu Tränen. Des Weiteren wurde das Grußwort der „Mission Lifeline“ verlesen: „Solange Europa seinen Job nicht macht, werden wir ihn tun!“.
Die Aktionsgruppe plant ihre Aktivitäten fortszusetzen und auszuweiten und lädt zu ihrem nächsten am Sonntag, den 29. Juli 2018 um 19:30 Uhr zur Besprechung in den ASV, Beilstraße 12, Mannheim-Jungbusch, ein.
Herzlichen Dank an alle Teilnehmer!